Dienstag, 26. Mai 2009

Perfekte Augenbrauen

Ich liebe Augenbrauen und - ohne unbescheiden sein zu wollen - habe aus jeder etwas gemacht; dafür war ich bekannt ;-) Kaum eine Partie des Gesichtes ist so entscheidend für den Ausdruck (und den ersten Eindruck, den wir bei anderen hinterlassen!) wie die Form der Augenbrauen.
Und das lässt sich mit einem Spiel beweisen ... :-) Druckt euch brauen (gif, 6 KB) einmal aus und malt unterschiedliche Augenbrauen: dick und buschig, dünn und kurz, schräg oder rund - und seht, wie sich das Gesicht verändert. Überzeugt?

Wie sehen perfekte Augenbrauen aus? Sie sind

- sanft geschwungen,
- folgen der Augenform (oder verbessern sie),
- sind dicht und gleichmäßig gewachsen und
- sind weder zu hell noch zu dunkel.

Nun ist nicht jede Augenbraue von Natur aus perfekt, aber mit Pinzette und Augenbrauenstift lässt sich leicht nachhelfen.
Vergesst aber bitte nicht: Die schönsten Brauen sind individuell und nicht mit einer Schablone gezeichnet - sie sollen einen Rahmen für EURE Augen abgeben.

Der Augenabstand

Idealerweise beträgt der Abstand zwischen beiden Augen die Länge eines Auges.
Legt einen Bleistift zwischen Mund- und inneren Augenwinkel bis an die Braue - dort, wo der Stift die Braue kreuzt, sollte die Braue beginnen. Vom Mundwinkel über die Iris sollte der höchste Punkt liegen und mit einer Linie vom Mund über den äußeren Augenwinkel bestimmt ihr das Ende der Braue.

Ist der Abstand zwischen beiden Augen kleiner, so wird von zusammen stehenden Augen gesprochen - der Gesamteindruck des Gesichtes kann dadurch ein wenig streng wirken. Bei weit auseinander stehenden Augen hingegen wirkt das Gesicht oft kühl.

Beides lässt sich ausgleichen, indem die Braue entsprechend weit nach außen (bei zu eng zusammen stehenden Augen) oder nach innen verlagert wird.

Der Augenwinkel

Auch durch die Schrägstellung der Augen wird der Gesichtsausdruck bestimmt; Augen, die an den Außenwinkeln leicht nach oben zeigen, wirken fröhlich und jünger im Vergleich zu Augen, die nach unten zeigen.

Um diesen nach oben weisenden Schwung bei gerade liegenden oder nach unten zeigenden Augen zu zaubern, gibt es einen einfachen Trick: Die Augenbraue muss höher enden als beginnen. Sollte sie dadurch zu kurz werden, so strichelt die fehlenden Härchen ganz zart nach - ebenfalls mit einem leichten Schwung nach oben.
Je tiefer eine Augenbraue endet, desto trauriger wirkt das Gesicht.

Die Augenform


Unsere Idealform ist das mandelförmige Auge: gleichmäßig geschwungen und groß. Dieser Form folgt die Augenbraue.

Ist das Auge eher klein oder schmal, so könnt das ausgleichen, in dem ihr den höchsten Punkt der Augenbraue besonders deutlich herausarbeitet - also dort zwei, drei Härchen mehr als nötig wegzupfen.

Ist das Auge hingegen sehr groß, so lässt sich der zu dominante Eindruck korrigieren, in dem die Augenbraue insgesamt etwas kräftiger und gerader ist.

Die Augenbrauendichte

Die meisten Augenbrauen bestehen aus dicht wachsenden, feinen und kurzen Brauenhaaren, die sich problemlos in Form zupfen und bürsten lassen, aber es gibt auch Ausnahmen:

Die Haare sind spärlich und dünn - dadurch fällt die Braue kaum auf. Dennoch sollte nicht auf das Zupfen verzichtet werden: durch das Entfernen des "Wildwuchses" und das in Form zupfen wirkt die Braue dichter. Die fehlenden Härchen werden am besten mit einem spitzen Augenbrauenstift nach gestrichelt: Härchen für Härchen. Dann sanft einbürsten und mit Puder leicht fixieren.

Sind die Härchen extrem dick, störrisch oder lang, so schadet es nicht, die Braue auszudünnen, damit sie weniger aggressiv wirkt. Zu lange Haare können außerdem mit der Nagelschere gekürzt und dann mit etwas Creme in Form gebürstet werden.

Die Augenbrauenfarbe

Die ideale Brauenfarbe ist maximal zwei Nuancen dunkler als die Haarfarbe. Ist die Braue sehr viel heller und damit kaum sichtbar, so bietet sich das Färben an - bei Blonden in einem natürlichen Braun oder Braungrau, bei Dunkelhaarigen in einem etwas kräftigeren Braun oder auch Grau. Die dunklen Töne Blauschwarz und Schwarz sollten immer den Wimpern vorbehalten bleiben.

Das Zupfen und in Form bringen

Zunächst einmal bürstet ihr die Augenbrauen kräftig nach oben und dann nach außen. Dadurch entsteht eine natürliche Linie, aus der viele Härchen "herausfallen", weil sie zu tief in das Lid hineinwachsen. Diese entfernt ihr als erstes und schon wirkt das Lid größer und frischer.

Alle Härchen, die nun außerhalb des mithilfe des Bleistiftes festgelegten Rahmens liegen, zupft ihr danach. noch einmal bürsten und das Ergebnis überprüfen: Sind beide Seiten in etwa gleich (vollkommen identische Seiten wird es nicht geben!)? Wirken die Augen schon größer?

Im letzten Schritt kommt die Feinarbeit: Zeigt die Augenbraue zu stark nach unten, kann der Bogen noch stärker herausgearbeitet werden? Zupft lieber zu wenig als zu viel; mit etwas Übung habt ihr bald die optimale Form gefunden.

Die meisten Frauen empfinden das Zupfen als sehr unangenehm, was allerdings meist daran liegt, dass gerupft statt gezupft wird.

Stellt euch vor den Spiegel und spannt die Hautpartie, an der gezupft wird, kräftig zwischen Daumen und Zeigefinger. Setzt die Pinzette so dicht wie möglich an der Haut am Haar an und zieht das Haar gleichmäßig an der Haut entlang in die Richtung, in die es wächst; zum Einen wird verhindert, dass das Haar im Ausführkanal abbricht und stoppelig nach wächst und zum anderen schmerzt das Herausziehen entschieden weniger. Bei sehr empfindlicher Haut kann es helfen, vorher mit einem Eiswürfel zu betäuben.

So, probiert es einmal aus und sagt mir, ob es gelingt :-) Viel Erfolg!

1. Frage 2. Teil

Schnell vorweg: heute nacht (!) hatte ich das Gefühl, mich hier verschrieben zu haben ... endogen bedeutet natürlich von INNEN kommend. Ich war gedanklich schon bei den äußeren Einflüssen. Entschuldigung für diesen Fehler.

Dann will ich mal: in Sachen Hautpflege habe ich mit meiner Ärztin gar nicht gesprochen, da sind wir mit der Ernährung und anderen Unverträglichkeiten schon gut beschäftigt.

Habe ich es doch gewusst ;-) Für die meisten Ärzte gibt es nur zwei Einstellungen der Pflege gegenüber: Damit kann man eh nichts erreichen und Machen Sie am besten gar nichts, vor allem kein Make up ...

Nun ist die ND zwar eine von innen kommende Hauterkrankung, aber das Problem ist, dass sie mit äußeren Einflüssen nicht klar kommt. Das tägliche Reinigen und Cremen jedoch ist ein äußerer Einfluss und sogar der massivste und damit sicherlich einige Überlegungen wert. Deine Haut ist es, die jeder sehen kann und sie ist es auch, die dich schmerzt, wenn sie spannt und juckt. Damit ist es klar, dass du (und jede andere in der Lage) nach Möglichkeiten sucht, sowohl das Aussehen als auch das Wohlbefinden zu verbessern. Auf Pflege und Make up zu verzichten wäre da keine Option.

Für mich selber habe ich nach einigem Rumprobieren Cremes gefunden die ich vertrage. Meinen "Grundpflege" ist eine eher reichhaltige Feuchtigkeitspflege für empfindliche Haut aus der Apotheke (La Roche Posay "Toleriane"). Wenn die Neurodermitis anrückt, benutze ich zusätzlich eine Fettpflege. Die Feuchtigkeitspflege alleine reicht dann nämlich nicht mehr, und andererseits reicht die reine Fettpflege nicht.

Da haben wir schon genau das, was ich meine: zwei verschiedene Pflegerituale, wenn sie auch angemessen sind. Aber du unterscheidest zwischen "guter" Haut und "böser" Haut ;-) Könnte das nicht auch zu anderen Unterschieden in der Behandlung führen?

Grundsätzlich liegst du richtig, wenn du zu einer Feuchtigkeitscreme greifst, die möglichst reizarm ist und einen Fettkörper mitbringt. Worauf du bei beiden Cremes unbedingt achten solltest, ist Mineral oil / Paraffinum liquidum / Paraffine wax / Ozokerit / Ceresin. Das darf auf gar keinen Fall enthalten sein.

Und mit dieser Aussage stehe ich vor dem Problem, wie ich diesen Blog hier führen will - das Thema haben wir natürlich noch nicht ;-) Also in Kürze mit der Bitte um Vertrauen: diese Erdölderivate (-abkömmlinge) sind zwar weich und schützend, aber nicht wasserlöslich. Im Prinzip liegen sie wie eine Plastiktüte über deiner Haut. Das schützt zwar vor manchen äußeren Faktoren, schafft aber im Organ Haut selber negative Bedingungen. Je nach Hautbeschaffenhaut werden dadurch Schuppungen, Entzündungen, Trockenheit und Überempfindlichkeit extrem erhöht. Leider ist dieses Zeug extrem verbreitet!

Bei "aktiver" ND ist die Haut trockener als sonst und ich bin pickelfrei. Sobald der Ausschlag weg ist, sind die Pickel am Kinn wieder da. Interessanterweise also dann, wenn die Haut nicht mehr so trocken ist...
Das Waschgel benutze ich nicht wenn ich Ausschlag habe (trocknet ja noch mehr aus), sondern (bisher) erst wenn die Pickel kommen und dann auch nur in der "Poblemzone". Heißt, daß selbige nicht durchs Waschgel entstehen...

Womit wäschst du sonst? Du siehst, es gibt zwei verschiedene Pflegen für deine Haut und das bedeutet, dass deine hypersensible (überempfindliche) mit viel zu vielen verschiedenen Stoffen in Berührung kommt. Je weniger unterschiedliche Wirk- und Grundstoffe deine Haut erfährt, umso besser und entspannter ist es für sie. Deine Haut (und die jeder anderen ND-Trägerin) ist sicherlich besser dran, wenn du konsequent bei den Produkten einer Firma und einer Serie bleibt, umso das Risiko eines erneuten Schubes gering zu halten.

Wenn du mir sagst, die Pusteln (Pickel gibt es im kosmetischen Fachjargon ja gar nicht) kommen nach dem Schub, wenn die Haut weniger trocken sei, dann möchstest du damit andeuten, dass die Ursache das erhöhte Fettaufkommen sei? ;-) Und weil du das BÖSE, BÖSE Waschgel ja erst nimmst, wenn deine Haut auch böse wird, kann es gar nicht schuld sein?

Du unterliegst einem alltäglichen Irrtum, der zu solchen Pflegekatastrophen führt und der von der Werbung oder ignorantem Verkaufspersonal gefördert wird. Wenn du für jedes Problemchen ein neues Mittelchen kaufst, dann lohnt sich das - nicht für dich, natürlich ;-)

Wie ich schon erwähnte: Die ND ist IMMER da. Wenn du nun in den schubfreien Zeiten mit einem Waschgel - wie selten und lokal begrenzt auch immer - arbeitest, bereitest du das nächste Problem vor. Waschgele (und dazu bitte in einem späteren Beitrag zum Thema Reinigung mehr) entfetten die Haut nicht nur, sondern entziehen ihr auch extrem viel Feuchtgkeit. Fett kann die gesunde (!) Haut relativ gut und schnell wieder zur Verfügung stellen, aber Feuchtigkeit - die ist weg. Das lässt sich auch durch Cremen nicht wieder zufriedenstellend zuführen. Die Folge sind schneller absterbende Zellen - also etwas, was deine trockene ND-Haut überhaupt nicht braucht, denn das ist im kleinen genau das, was auch bei einem Schub geschieht.
Statt deine Haut nun in einer beschwerdefreien Zeit besonders zu schützen, bekämpfst du sie. (Und bitte nimm das jetzt nicht persönlich )

Es ist sehr schwer, bei der Haut Ursache und Wirkung zu erkennen: es ist nicht so, dass du etwas aufträgst, die Haut zeigt eine Reaktion und du kannst sicher sagen: das war schuld. Ein Sonnenbrand beispielsweise lässt sich sofort auf die Sonnenstrahlung zurückführen, aber der vielleicht entstehende Hautkrebs dreißig Jahre später ... das wusste man sehr, sehr lange nicht.

Du hast dir brav den Hautaufbau durchgelesen und weißt, wie lange die frisch entstandene Hautzelle im unteren der Epidermis braucht, um nach oben durchzuwandern und abzusterben - so lang kann (nicht muss!) eine Pflege mindestens brauchen, um eine Wirkung zu zeigen. Egal, ob negativ oder positiv.

Wenn nun nach einem Schub Pusteln entstehen, so kannst du sie mit Sicherheit auch darauf zurück führen. Ich hatte schon gesagt, was eine Entzündung ist - nun, Pusteln sind Entzündungen. Während eines Schubes, wenn die Haut so trocken und schuppig ist, können sehr viele körperfremde Stoffe eindringen. Während deine Haut mit Überleben beschäftigt ist, kann sie sich darum kaum kümmern. Ist der Schub abgeklungen, geht es ans Aufräumen ... Pusteln können entstehen. Daran werden wir nicht viel ändern können.

Wohl aber daran, wie lange das dauert und wie gut deine Haut damit klar kommt. Du kannst dir jetzt sicher denken, dass das Austrocknen mit Waschgel nicht ideal ist - wobei: die meisten Pusteln lassen sich vom Austrocknen eh nur wenig beeindrucken, das darum liegende Gewebe hingegen umso mehr. Da schaffst du die Angriffsfläche für die nächsten Pickelchen.

Für deine Haut wäre es wichtig, ein festes Programm zu haben, das ihr Sicherheit gibt. Also ein sehr sanfte Reinigungsmilch - am besten eine, die NICHT mit Wasser abgenommen wird. Das bedeutet vielleicht eine große Umstellung, aber Wasser kann für eine trockene Haut zu aggressiv sein - was immer an Kalk und Chlor enthalten ist, es bleibt in den oberen Hornschichten hängen. Für eine gesunde Haut wiederum kein Problem, aber schon für eine zu fettarme Haut ist das belastend. Also lieber mit einem Kleenex sanft abstreichen und zur Erfrischung lieber ein Gesichtswasser verwenden. Damit kannst du der Haut auch schon eine kleine Portion Feuchtigkeit zuführen.

Es könnte dich für dich ideal sein, nachts eine Pflege zu verwenden, die fettarmer ist, aber dafür mehr Feuchtigkeit erhält (nicht ölfrei, natürlich). Tagsüber wird deine Haut immer mehr Fett brauchen, um einen Schutz zu erhalten. Dabei geht leider die Feuchtigkeitszufuhr etwas baden.

Ein Experiment, das sich lohnen könnte, sind Feuchtigkeitsampullen - damit wird die Haut sehr entspannt und das ist, was deine Haut unbedingt braucht. Lass deiner Haut nach einem Schub eine Woche Ruhe und gebe ihr dann über eine Woche lang jeden Tag eine solche Portion.

Was nun die Pusteln angeht: tu nichts mit ihnen. Das ist immer die beste Methode, denn dein Körper weiß, was er tut. Ich weiß, dass das eine unbefriedigende Antwort ist, aber wenn es dir gelingt, deiner Haut zu mehr Ruhe zu verhelfen, könnten diese Entzündungen weniger und seltener auftauchen. In manchen Fällen fallen selbst ND-Schübe sanfter aus - das wäre lohnend.

So, im Grunde habe ich damit das Wichtigste gesagt, obwohl viele Fragen offen sind - aber bitte habe Verständnis dafür, dass vieles noch hier auftauchen soll und wie ein Lexikon genutzt werden soll. Wie zum Beispiel Mitesser entstehen und Pusteln, wie Pflege warum und wo wirkt - das wären alles Dinge, die dir vielleicht beim Verständnis für meine "Anordnungen" helfen könnten, aber vielleicht kommst du wieder und liest dir dann alles noch einmal im Zusammenhang durch :-)

Ja, dann freue ich mich jetzt auf deinen Kommentar oder weitere Fragen.

Montag, 25. Mai 2009

1. Frage - Steffi

Hallo Andrea,
finde ich gar nicht schlecht daß du deinen alten Blog "wiederbelebst" auch wenn ich den nicht kannte.

Und eine Frage habe ich gleich: Pickelvorsorge :-(
Nachdem sich meine Neurodermitis gerade zurückgezogen hat, habe ich wieder Pickel am Kinn, trotz 2x täglich Waschgel. Was tun?

LG Steffi


Oweh, das ist schon gleich eine Fortgeschrittenenfrage! Da werde ich etwas weiter ausholen müssen und sicherlich nicht mit einem Beitrag heute abend auskommen :-)

Das Wichtigste gleich vorneweg: Waschgel oder -schaum bitte aus dem Badezimmer verbannen. Das gilt besonders für Steffi und alle, die ebenfalls mit ND zu tun haben, aber auch für diejenigen, die mit einer fettenden Haut bedacht sind. Obwohl das nicht meine Art ist, einfach etwas zu "befehlen", ohne es zu erklären: bitte glaubt mir das für den Moment mal, denn wie schon gesagt brauche ich für die Erklärung etwas länger.

Also, los geht es:

Du hast ND und wirst natürlich alles darüber wissen. Für alle anderen fasse ich das Wichtigste einmal zusammen:

Bei der ND, die auch endogenes (also durch innere Einflüsse entstehend) Ekzem genannt wird, handelt es sich um eine Hauterkrankung, deren Ursachen bis heute nicht eindeutig geklärt sind. Die Vermutungen gehen dahin, dass eine genetische Veranlagung im Zusammenhang mit Umweltfaktoren auslösend sind.

Die Barrierefunktion der Haut ist gestört, d.h. dass schädliche Umwelteinflüsse nahezu ungehindert die ND-Haut passieren können. (Dazu bitte noch einmal hier nachlesen, wie die gesunde Epidermis funktioniert).
Wann immer die Erbsubstanz in Gefahr gerät, wird der Körper reagieren - auf unterschiedliche Weise. Die Haut reagiert mit einer verstärkten Hornbildung, also dem verdicken der toten Schicht, um so die äußeren Einflüsse besser abblocken zu können. Bei der ND jedoch gerät diese Reaktion außer Kontrolle: die Haut trocknet so stark aus, dass es zu Rissen kommen kann - wodurch die Schutzwirkung noch weiter absinkt.
Entzündungen sind somit ein logischer Bestandteil einer ND. Denn was genau ist eine Entzündung? Körperfremde Stoffe werden IM Körper als solche erkannt und mit Abwehrzellen bekämpft. Die Kampfstätte wird in einer Art Blase vom umgebende Gewebe abgeschirmt, um eine weitere Ausbreitung dieser Fremdkörper zu verhindern.

Da eine ND immer wieder Schüben unterworfen ist, ist es schwer, mit ihr umzugehen. Ganz falsch wäre es, nun zwei verschiedene Pflegekonzepte zu entwickeln: eines für die akute ND und eines für die beschwerdefreie Zeit.

Ja, liebe Steffi, jetzt sitzt du bestimmt vor dem Rechner und langweilst dich schon ein wenig, weil ich nicht auf den Punkt komme oder schüttelst den Kopf, weil du gar nicht zwei verschiedene Pflegerituale hast?
Bei ersterem kann ich nur grinsend mit den Schultern zucken und sagen: "Hehehe, was fragst du mich denn? War doch klar, dass ich einen Roman schreiben werde... ;-)".
Bei zweiterem schüttele ich den Kopf, weil ich mich frage, was deine Ärzte dir denn überhaupt gesagt haben?

Denn: WASCHGEL?! Waschgel??? Nenene, also das geht doch gar nicht. Es gibt kein einziges Waschgel, welches die Haut nicht austrocknen würde. Und jetzt wird es kompliziert, denn nun könnte ich im Prinzip schon alles, was ich dir und anderen gerne beibringen würde, einbringen.

Aber nun sitze ich wahrhaftig schon eine halbe Stunde an dieser Antwort und daher ende ich wie die Off-Stimme einer Seifenoper:

"Wenn Sie wissen wollen, ob Waschgel wirklich unser Feind ist, ob manche Pickelchen wirklich vermeidbar sind und ob man sich in seiner Haut wirklich wohlfühlen kann, dann schalten Sie beim nächsten Mal, wenn es wieder heißt: Andrea hält einen Vortrag!"

OK, liebe Steffi (oder auch jede andere, die etwas zu diesem Thema sagen möchte), ich möchte dich bitten, dir alles noch einmal durch zu lesen und mir einen Kommentar zu hinterlassen, inwieweit du mit dem bisherigen etwas anfangen kannst. Und um deine Haut noch bißchen besser kennen zu lernen, schreib etwas über sie. Ich werde mich dann morgen abend wieder hinsetzen und fortfahren :-)

Sonntag, 24. Mai 2009

Maniküre und Pediküre

Viele von euch haben mit spitternden Fingernägeln oder schmerzenden Zehen zu tun und viel zu oft bedient ihr euch zu viel zu aggressiver Methoden, um diese Probleme in den Griff zu bekommen.

Beispielsweise Nagelhärter mit Formaldehyd, das Keratin auflösende Hühneraugenpflaster oder gar das Ziehen von eingewachsenen Fußnägeln. Was geschieht dadurch?
Die Fingernägel werden brüchig wie Glas, das Hühnerauge bohrt sich noch tiefer in das Gewebe und die Nägel wachsen deformiert oder ohne Halt nach. Das kann es ja wohl nicht sein.
In vielen, wenn nicht den meisten Fällen ist einfach die falsche Technik beim Feilen, Cremen und Schneiden die Ursache für diese Erscheinungen. Wie macht man es richtig?

Das Feilen der Fingernägel

Die Nägel stellt ihr euch am besten so vor: mehrere Keratin(Horn-)platten, die übereinander liegen und durch Öle und Verzahnungen miteinander verbunden sind. Durch falsches Feilen oder ständige Austrocknung lösen sich diese Schichten voneinander und der Nagel bricht, reißt, splittert.

Zum Feilen eignen sich am besten Sandblattfeilen: Sie sind elastisch, geben nach und können dem Nagelverlauf folgen; Metallfeilen hingegen sind starr und schädigen die Nagelstruktur, so dass der Nagel ausfranst - wird diese Nagelspitze belastet, so bricht sie.

Beim Feilen soll der Druck immer nur in eine Richtung ausgeübt werden - ein kraftvolles Hin und Her hat eine ähnliche Wirkung wie die Metallfeile: Die Nagelsubstanz ist "ungesäumt" und reißt bei der geringsten Belastung ein.

Der häufigste Fehler ist wohl das Wegfeilen der Nagelecken: Der Nagel wird zu spitz gefeilt. Stellt ihr euch die Nagelspitze als Brücke vor, so sind die Nagelecken die Stützpfeiler ... und was mit einer Brücke geschieht, deren Pfeiler eingebrochen sind, könnt ihr euch lebhaft vorstellen. Als Faustregel gilt hier: immer nur den frei stehenden, weißen Teil des Nagels feilen; niemals tiefer!

Die Form sollte hierbei in etwa der Form der zurückgeschobenen Nagelhaut entsprechen; dadurch wirkt der Nagel zum Einen gestreckter und zum Anderen ist das die Form, die Belastungen am besten standhalten kann.

Die Pflege der Nagelhaut

Niemals die Nagelhautschneiden, egal, womit, egal ob an Zehen oder Fingern!

Die Nagelhaut hat eine sehr wichtige Aufgabe, denn sie wirkt wie ein Schleusentor: Der Nagel schiebt sich aus dem Gewebe über Finger- und Zehenspitzen und dieses Schleusentor verhindert, dass gleichzeitig Bakterien, Viren oder Pilzsporen durch die Öffnung in den Organismus eindringen können.

Wird die Nagelhaut nun weggeschnitten, so kann es im übelsten Fall zu Nagelbettentzündungen kommen, die nicht nur sehr schmerzhaft sind, sondern auch den Nagel zerstören können. Vor allem aber reagiert die Nagelhaut mit verstärkter Verhornung, um sich gegen diesen Angriff zu wehren. Diese verhärtete Nagelhaut kann ihre Schutzaufgabe schlechter wahrnehmen; außerdem entstehen durch das Schneiden mitunter sehr dicke Querrillen. Auch nicht schön ...

Um eine gesunde Nagelhaut zu erhalten, die sich leicht zurückschieben lässt, ist kein besonderer Aufwand nötig: Einfach beim Eincremen von Hand, Körper oder Gesicht eine kleine Portion auf die Nagelhaut verteilen und dann vorsichtig mit dem Daumennagel ohne großen Druck zurück schieben.
Ist die Nagelhaut schon sehr dick und verhornt, braucht es etwas Geduld: Über eine Woche lang jeden Abend mit einer Nagelbürste und Seife sanft schrubben und hinterher einölen. Das wird schnell mit schöneren Händen und Nägeln belohnt.


Das Kürzen der Zehennägel

Beim Kürzen der Zehennägel ist das Stehenlassen der Nagelecken noch bedeutungsvoller als bei den Fingernägeln: Werden die Ecken zu tief weggeschnitten, so besteht die Gefahr des Einwachsens. Hierbei rollt sich der Nagel nach innen und übt so einen starken Druck auf die Zehenkuppe aus, bis es zu einer Entzündung kommt.

Zehennägel sollen immer so gerade und so kurz wie möglich gehalten werden - wobei kurz nicht bedeutet, den Nagel bis in das Nagelbett zu entfernen. Auch hier soll nur der weiße Teil des Nagels behandelt werden.


Die Behandlung der verhornten Füße


Der Fuß verhornt, wenn er sehr starken Belastungen ausgesetzt ist: Das kann durch das Barfußlaufen im Sommer oder die engen Stiefel im Winter geschehen; wenn ihr joggt oder Tennis spielt, die Nacht durchtanzt oder extrem empfindliche Füße habt. Diese dicke Hornschicht soll Belastungen abfangen, bringt aber auch Probleme mit sich; denn sie kann reißen und damit zu Schmerzen oder Entzündungen beitragen.

Um einen solch verhornten Fuß vor Belastungen zu schützen, solltet ihr ihn täglich wenigstens zweimal eincremen - hierdurch wird die Schutzschicht gleichmäßig aufgebaut und die Verhornungen werden geschmeidig gehalten.

Sollten sehr starke Verhornungen vorhanden sein, dann seid bitte bitte geduldig, denn durch den unsachgemäßen Gebrauch von Hobeln oder Bimssteinen wird zu viel von der Schutzschicht entfernt, die umgehend erneut aufgebaut wird - nur dicker. Dabei können dann aus ungleichmäßigen Verhornungen Hühneraugen entstehen - das ist kein Vergnügen ...

Sollte es schon so weit gekommen sein, dann ab zu einer guten (!) Fußpflegerin, die mit so genannten Rosenbohrern die Hühneraugen schmerzfrei entfernen kann. Greift sie hingegen zu einem Skalpell, um das Hühnerauge heraus zu schneiden - dann bitte raus aus dem Stuhl. Hühneraugen sind an der Spitze so klein, dass mit einem Skalpell nichts zu machen ist.

Lektion I - Aufbau und Funktion der Haut

Wer sich gut pflegen will, muss seine Haut verstehen. Die Grundlage ist das Wissen um den Aufbau und die Aufgaben der Haut. Und tadaa: das habe ich hier für euch in einer ersten Lektion zusammen gefasst.


Die Subcutis

Sie wird auch Unterhautfettgewebe genannt. Der Hauptbestandteil sind die Fettzellen - Zellen, deren Hauptaufgabe es ist, Fett zu sammeln und zu bewahren. Darin sind sie bekanntermaßen sehr gut: Sie geben ihren Inhalt nur sehr ungern und erst in "Notzeiten" ab. Wer mit Crashdiäten abnimmt und wenig Bewegung hat, wird sie nicht zur Freigabe ihrer Reserven bewegen können - die Muskeln werden stattdessen abgebaut, da das dort enthaltene Eiweiß leichter zu knacken ist.
Dafür gibt es natürlich einen guten Grund: zum Einen stellt Fett eine gute Energiereserve dar, die unser Überleben auch in Krisenzeiten verlängern kann.

Zum andern aber hängt es auch mit der Schutzfunktion dieses Gewebes zusammen: Das Fett wirkt isolierend, so dass die Körpertemperatur konstant bleibt - eine wichtige Aufgabe, um die Arbeit der inneren Organe ablaufen lassen zu können. Damit nicht genug, wirkt die Subcutis als Pufferschutz gegen Stöße und Prellungen - Knochen und Organe werden somit gegen Verletzungen so gut es geht geschützt. Daneben werden hier auch Stütz- und Speicherfunktionen erfüllt.


Das Corium

Es wird auch als Lederhaut bezeichnet. Hier befinden sich die collagenen und die elastischen Fasern, die für Spannkraft und Nachgiebigkeit der Haut verantwortlich sind. Diese Fasern verhärten im Laufe der Jahre durch Zuckeranlagerungen und durch UV-Strahlen. Dadurch werden sie brüchiger und verursachen so die tiefen Falten - zum Teil ist das nicht aufzuhalten, aber der Verzicht auf Besuche im Sonnenstudio, aber auch der mäßige Umgang mit Nikotin verhindern eine frühzeitige Hautalterung - dabei kann es sich immerhin um bis zu 20 sichtbare Jahre handeln!
In der Lederhaut finden sich auch die kleinsten Blutgefäße - die Kapillaren, die für die Versorgung der Haut mit allen nötigen Nährstoffen verantwortlich sind. Diese sind sehr fein verästelt und drängeln sich geradezu im papillaren Bereich (dem oberen Abschnitt des Coriums); dieses ist mit der Epidermis verzahnt.

Diese Kapillargefäße geben die benötigten Nährstoffe durch kleine Tunnelöffnung in der Gefäßwand in die angeschlossenen Lymphbahnen ab - die Lymphe, von der man viel abenteuerliches hört, ist schlicht und einfach ein Blutfiltrat, es enthält viele Eiweiße und Lymphozyten, aber keine roten Blutkörperchen. Die Lymphe verfügt über keinen eigenen Kreislauf, sondern ist in der Bewegung abhängig vom Pulsschlag in den darunter liegenden Blutgefäßen. Die Lymphbahnen verästeln sich sehr stark und sehr fein und enden dann frei im Gewebe - die Nährflüssigkeit läuft in das Gewebe, umspült die Zellen - dies ist dann die interzelluläre Flüssigkeit, aus der sich dann beispielsweise die Epithelzellen in der Epidermis ernähren. Schlackstoffe und verbrauchte Nährstoffe werden von der Zelle dann wieder in die Flüssigkeit abgegeben, die von dort aus zurück in die Lymphbahnen fließt und letztendlich entweder über den Blutkreislauf (wenn die Bestandteile klein genug sind, um die Tunnelöffnungen zu passieren) oder aber über die Lymphknoten (die bei Erkältungen so dick werden) abtransportiert.

Im Corium befinden sich auch die Talgdrüsen, die als Anhängsel an den Haarpapillen hängen; sie produzieren den Talg, der ein wichtiger Bestandteil des Säureschutzmantels ist und der Angriffe von Bakterien, Viren, Sporen und anderen körperfremden Bestandteilen abwehrt. Ein anderer wichtiger Bestandteil ist der Schweiß; auch er wird hier im Corium in den Schweißdrüsen gebildet, der dann über die eigentlichen Poren ausgeschüttet wird.

Im Corium werden also die Grundstoffe für den chemischen Schutz an der Oberfläche der Epidermis produziert; durch die elastischen Fasern werden die Bewegungen der Muskeln erst möglich, ohne dass die Haut reißt.


Die Epidermis

Die Epidermis oder auch Oberhaut ist die Schicht Haut, die Sie sehen und von der wir sprechen, wenn wir von Hautpflege reden. Sie besteht auch Epithelzellen - diese Zellen verfügen über eine starke Regenerationsfähigkeit und schließen sich sehr dicht aneinander an.

Die unterste Zellreihe besteht aus den so genannten Mutterzellen (dem stratum germinativum). Diese Zellen befinden sich in einer fortwährenden Mytose - der Zellteilung. Sie bilden Kopien ihrerselbst, welche im Anfangsstadium mit ~75% Wasser gefüllt sind.
Jede neu gebildete Tochterzelle schiebt die älter weiter nach oben. Im Laufe von 28 Tagen verändern sich diese Zellen: Das Wasser wird verbraucht, es wird mehr Hornsubstanz eingelagert (Horn = Keratin wird als Schutz für die DNA im Zellkern eingelagert und sitzt wie ein kleines Dach über diesem), bis zuletzt als letztes Organell der Zellkern stirbt und eine tote Hornzelle übrig bleibt, die als wichtiger Bestandteil des Säureschutzmantels benötigt wird.

Die Oberhaut schützt durch die Keratin- und Melanineinlagerungen vor UV-Strahlen und produziert damit außerdem die dringend benötigten toten Zellen - überall, wo unser Körper mit körperfremden Stoffen in Berührung kommen kann, dienen tote Zellen als Puffer, um die Erbsubstanz schützen zu können. Da sich diese toten Zellen aber auch nicht mehr "wehren" können und durch Wasser und Berührungen abgescheuert werden, muss die Haut in der Lage sein, sich zu regenieren - um diesen Schutz täglich neu zur Verfügung stellen zu können.

Undercover

Es ist einige Jahre her, dass ich als Spionin eine Schönheitsfarm besucht habe - um an eigener Haut zu erleben, was Kundinnen mir von diesem Haus erzählten. Unglaubliche Dinge sollten sich bei der Konkurrenz abspielen ...

Ich traf am Nikolaustag im Kurhotel ein: die Begrüßung an der Rezeption war freundlich, das Haus überheizt. Das sollte ich am nächsten Morgen zu schätzen lernen.

Am nächsten Morgen war ich püntklich um halbzehn in den Räumen der Schönheitsfarm, wurde auf ein geblümtes Sofa platziert - und sitzen gelassen. Lange sitzen gelassen.

Dieser Empfangsraum lag neben einem langen Gang, auf dem die Angestellten entlang hasteten, die mir zwar nach einer Viertelstunde eine zweite Kundin zugesellten, mich bzw. uns ab da aber gekonnt übersahen - bis dann um 10:15 Uhr eine der bunt geschminkten Damen uns anblaffte, was wir denn hier eigentlich täten. Wir erklärten, wir seien beide um halbzehn mit der Chefin dieses Institutes verabredet. "Die ist nie vor 11:00 Uhr hier," war die kurze, aber sehr informative Antwort des hilfreichen Engels, bevor er wieder entflog. Und recht hatte sie.

Pünktlich um 11:00 Uhr trat die so sehnsüchtig Erwartete ein - mit einem falschen französischen Akzent auf den gefärbten Lippen begrüßte sie und mit Grandezza, überreichte uns den Behandlungsplan für die nächsten Tage und entschwand in einen Nebenraum, um jemanden zusammen zu stauchen.

Meine erste Behandlung war eine Maniküre - allerdings war in meiner Wochenkur keine Maniküre vermerkt, aber das sehr nette und sehr junge Mädchen fürchtete ihre Chefin zu sehr, um eine Nachfrage zu wagen.

Nach einer halben Stunde erschien eine ihrer Kolleginnen, um meine Behandlung zu übernehmen - ich sollte ein Körperpeeling mit Wannenbad und anschließender Körpermassage erhalten.

Der Behandlungsraum war groß, hell und überheizt, so dass meine Kosmetikerin das Fenster öffnete, um besser arbeiten zu können<. meine linke Körperhälfte bekam den eisigen Winterwind, meine rechte Seite kochte. Mit sicheren schnellen Griffen trug sie nun die Peelingcreme auf und griff zum Frimator (einer sich drehenden Schweineborstenbürste). Ich sollte glatt werden um jeden Preis. Sie drückte diesen Frimator mit Kraft auf meine Haut, was nicht wirklich angenehm war - insbesondere am Knöchel und am Schulterblatt zwickte es heftig. Nach einer Viertelstunde war diese Prozedur beendet und sie trat in das danebenliegende Bad und liess die Wanne einlaufen; es duftete wunderbar. Sie kam zu mir zurück, bat mich aufzustehen und griff zu einem kleinen Handtuch, dass sie mir um den Körper schlang.

Naja, die zwei Schritte zur Wanne hätte ich schon gut ohne das Handtuch zurücklegen können, dachte ich mir und marschierte Richtung Bad, als ich mich bei den Schultern gepackt fühlte und auf den Flur geschoben wurde.
Nun trug ich während meines Aufenthaltes in den Farmräumen meine Brille statt der üblichen Linsen - die Brille blieb leider zurück und so stand ich nicht nur erstaunt, sondern auch einigermaßen blind im Flur. Von hier aus bugsierte sie mich dann in den Hotellift und schickte mich auf mein Zimmer, wo ich mich bitte abduschen solle. Da wagte ich doch zu fragen, warum ich nicht gleich in die Wanne könne. Entsetzt blickte sie mich an und meinte vorwurfsvoll, dass ich mit dem Peeling die Rohre verstopfen könne ... da gingen dann aber auch schon die Lifttüren zu und ich schwebte zurück in meinen dritten Stock. Als ich am Morgen durch meinen Flur zum Aufzug ging, hatte ich nicht besonders auf die großen Fenster geachtet.

Die Aufzugtüren öffneten sich und ich trat heraus - 10 m bis zu meinem Zimmer, das konnte ich einigermaßen erkennen. Aber irgendetwas sah anders aus, der Flur war viel dunkler als am Morgen. Kurz nach dem ich das wahrnahm, brach auch schon ein Johlen und Rufen aus, das ich nicht gleich einordnen konnte. Ich strengte meine Augen an und wäre am liebsten im Erdboden versunken: die großen Fenster im Flur führten nicht direkt zum Park, sondern in einen Seminarraum, der nun mit etwa 40 Männern besetzt war.
Meine erste Reaktion: nichts wie weg. Ich drehte mich um, um in den Lift zu springen - nun, der war schon weg. Also Kopf hoch und durch, nur keine Schwäche zeigen ... gar nicht so leicht, wenn einem sehr bewußt ist, wie unglaublich klein und knapp das Handtuch ist.

Es wird nicht wundern, dass ich am nächsten Morgen am Frühstücksbuffet viele neue Bekanntschaften hätte machen können - für den Rest meines Aufenthaltes zog ich es vor, auf meinem Zimmer zu frühstücken.

Wieder zurück in der Farm wurde ich mit einem Rüffelempfangen; ich hätte ja sehr lange gebraucht und warum ich mich denn angezogen hätte. Tja ...
Nun durfte ich also in Sprudelwanne - wunderbar. Ich saß im Wasser, die Sprudelmatte wurde angestellt und meine Kosmetikerin verliess den Raum.

Und nun sprudelte es - und zwar richtig. So, dass die Sprudelmatte an die Wasseroberfläche trieb und dort um sich schlug. Ich wog nicht viel, aber mit einem Whirlpool war ich bis zu diesem Zeipunkt noch fertig geworden, aber das hier? Ich versuchte mit aller Kraft, die Matte mit Händen und Füßen unten zu halten. So kämpfte ich eine Viertelstunde lang weiter - aussteigen konnte ich auch nicht, da ich nirgends Halt fand. Als das Gerät dann endlich abschaltete, war ich erschöpft - nicht entspannt.
Meine Kosmetikerin trat ein, blickte sich um und meinte dann empört: "Hier ist ja alles nass!" Viel hätte nicht gefehlt und ich hätte ihr kleinlaut das Reinigen des Badezimmers angeboten.

Kaum stand ich auf dem Flur, als eine Angestellte auf mich zuschoß.
"Sie haben eine Maniküre bekommen. Die ist gar nicht in ihrem Programm! Das geht natürlich nicht! Ich habe dafür ihre Körpermassage morgen gestrichen."
"Aber ich habe ihrer Kollegin gesagt, dass ich keine Maniküre bekomme. Und sie hat nur poliert! Dafür können Sie doch keine Massage streichen?!"
Auf eine Diskussion liess sie sich nicht ein, bot mir aber an, die Massage doch hinzu zu kaufen. Ich war zu verdattert, um mich zu streiten. Eine halbstündige Maniküre für 20,- DM gegen eine anderthalbstündige Massage für 98,- DM - das nenne ich mal ein Geschäft! Während der nächsten zwei Tage habe ich mir noch so einiges bieten lassen - stillschweigend. Soviele meiner Kundinnen hatten genau das berichtet und immer fragte ich, warum sie sich nicht beschwert hätten. Keine konnte das beantworten. Nun geschah mir das Gleiche. Wieso ich das hingenommen habe, weiß ich nicht.

Relax-Consult.de

Das war einmal meine Seite und mein Hätschelkind - bis meine beiden Jungs auf die Welt kamen ...

Relax-Consult war eine Kosmetikseite im weiten Sinne; nachdem ich nicht mehr aktiv in der Kabine arbeitete, wollte ich Frauen auf anderem Wege helfen, wenn die Haut Sorgen bereitete. Dass diese Idee so gut angenommen werden und die Seite so schnell wachsen würde, konnte ich zu Beginn nicht ahnen. Sie vom Netz zu nehmen, tat mir leid.

Wozu nun dieser Blog? Im Grunde soll er mir - und euch - als Archiv dienen und vielleicht wird irgendwann mal mehr daraus.

schöner + besser

Kosmetik für alle :-)

Über diesen Blog

Dieser Blog ist ein Archiv für meine frühere Website relax-consult.de. Sobald dieser Blog gefüllt ist, könnt ihr über die Menupunkte oder über die Suche zu den Themen gelangen, die euch interessieren. Es wäre schön, wenn ihr euch in Form von Fragen, Kommentare oder auch Beiträgen beteiligen wollt: Was wollt ihr wissen, was macht euch Schwierigkeiten? Schreibt mir :-) andrea(dot)instone (at)netcologne(dot)de

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